Bonuszahlungen by pexels.com

Bonuszahlungen für Führungskräfte? Danke an pexels.com

Herausgepickt: Im alten Denken durchaus üblich…

DeSelfie kommentiert und verlinkt interessante Artikel, Projekte und Menschen für Schnell-Leser. Erst neulich habe ich mit Studierenden der Wirtschaftspsychologie diskutiert, welche Auswirkungen Bonuszahlungen für Führungskräfte haben können. Wir wissen aus der Motivationsforschung, dass bessere Bezahlung zwar kurzfristig die Motivation hebt, langfristig aber keine signifikanten Auswirkungen auf das Engagement der Mitarbeiter hat.

Was genau?

Die Studierenden, alle um die 20 Jahre alt, waren überrascht, wie das „reale“ Bezahlungssystem für Führungskräfte häufig aussieht. Dass es individuelle Bonuszahlungen für Führungskräfte gibt. Das erschien den jungen Leuten eher ungewöhnlich. Sie fragten: Aber was macht das mit den anderen, wenn das herauskommt? Wie wird da über den Bonus entschieden?

In der althergebrachten Form sind Bonuszahlungen heute tatsächlich eher unzeitgemäß. Auch wenn einige Firmen daran festhalten. Bosch hat es bereits geändert, Daimler zieht nach.

Selbstreflexionsfragen

  • Weil es interessant für jeden Arbeitnehmer unter uns ist, zu überlegen: Warum mache ich meinen Job eigentlich gut und gerne?
  • Nur wegen des Geldes?
  • Mache ich ihn noch besser, wenn ich noch besser verdiene?
  • Und wie lange?
  • Und was macht das mir mir, wenn ich erfahre, dass mein Kollege einen deutlich höheren Bonus bekommt?
  • Was bedeutet das dann für gelungene Team-Arbeit?

Die Idee dahinter?

Da in einer agilen Welt der Zusammenarbeit die Kooperation der Führungskräfte gefördert werden soll, halten es Wissenschaftler für nicht mehr zeitgemäß, individuelle Boni zu zahlen. “Ziele werden heute eher als Team erreicht”, heißt es zum Beispiel bei modernen Leitsätzen. Das erinnert mich persönlich an die 1990er Jahre, in denen es bei privaten Fernsehsendern bereits üblich war, ein Team, das “gute Quoten” mit einer bestimmten Sendung erreicht hat, mit einem Team-Bonus zu belohnen. Verantwortlich für die Sendung war zwar einer, profitieren sollten aber alle davon. Was allerdings passierte, wenn eine Sendung schlecht lief, kann sich jeder vorstellen. Und das hatte oft nicht den Grund, dass der jeweilige Mitarbeiter fauler als sonst war oder sich keine Mühe gab. Die Faktoren, die hier übel mitspielen konnten, waren oft ganz andere: das Wetter, das Thema der Sendung, die schlechte Laune der Gäste zum Beispiel. Also Faktoren, die vom Redakteur im Hintergrund nicht unbedingt aktiv beeinflusst werden konnten.

Dennoch eine interessante Überlegung…wir werden sehen, welche Modelle in Zukunft wünschenswert sind.

DeSelfie heißt: Sich selbst auf der Spur sein.