Danke Shape-Magazin

DeSelfie im Shape-Magazin zum Thema Wohlfühlgewicht

Ich freue mich, dass das Shape-Magazin in einem kleinen Interview mit mir erforscht, warum wir Menschen uns wozu gut motivieren können  – vor allem in den ersten Monaten des Jahres. In einer Umfrage hat die Redaktion erkundet, wie es gelingen kann, das Wohlfühlgewicht zu halten oder dorthin zu kommen. Zum Thema Wohlfühlgewicht und Selbstreflexion.

Wenn wir in unserem DeSelfie-Kreislauf bei CHECK angekommen sind, können wir immer wieder überprüfen:

  • Erziele ich Erfolge?
  • Macht das Sinn?
  • Was muss ich ändern?
  • Und: Wie kann das gehen, dass ich einen ganz ehrlichen Check durchführe – und mir trotzdem treu bleibe?

Vielen Dank an die Shape-Redaktion, an Jennifer Felget, Claudia Schlierf und Nadine Nordmann.

Hier das Interview in voller Länge:

Wohlfühlgewicht und Selbstreflexion: Rituale geben Sicherheit

Shape: Wieso haben viele Menschen gerade am Jahresanfang das Bedürfnis abzunehmen?
Dr. Astrid Dobmeier: Einerseits lockt zum Jahresanfang das Ritual der guten Vorsätze – und Rituale geben uns Menschen Sicherheit. Andererseits haben wir das Gefühl, etwas anpacken zu können. Der Jahreswechsel ist ein guter Zeitpunkt, um mit alten Gewohnheiten zu brechen und es ist beruhigend, bereits im Januar zu wissen, wie die nächsten Monate bis Sommer strukturiert sein werden – zum Beispiel durch ein neues Sport- oder Ernährungsprogramm.

Shape: Wieso fühlen wir uns oft zum Jahresstart unwohl mit unserer Figur?
Dr. Astrid Dobmeier: Nach den kleinen Sünden der Vergangenheit denken wir uns häufig an markanten Zeitpunkten wie Jahreswechseln oder an runden Geburtstagen: ,Jetzt reicht’s! Es muss etwas anders werden!’ Der Blick in den Ganzkörperspiegel im Winter und die Vorstellung, dass der nächste Sommer nicht mehr weit ist, stimmt viele Menschen dann sehr unzufrieden. Wir fühlen uns unwohl in der eigenen Haut.

Wenn die Motivation abnimmt

Shape: Warum ist die Motivation gerade Anfang des Jahres noch sehr hoch und flaut dann ab?
Dr. Astrid Dobmeier: Das Schwierige am Abnehmen ist ja bekanntermaßen nicht der Start. Am Anfang freuen wir uns, dass wir den inneren Schweinehund überlisten konnten. Das Energielevel ist hoch, die Erfolge sind relativ schnell sichtbar, und die Glückshormone helfen uns dranzubleiben. Doch dann wird es zäh. Die Erfolge werden überschaubarer, die Resonanz auf unsere wahrnehmbare Veränderung von anderen sinkt und damit auch der eigene Stolz. Anstatt durchzuhalten, ist es leichter, wieder in alte Muster zurückzufallen.

Langfristige Hilfe: Wissen, wofür es sich lohnt

Shape: Welche Tipps gibt es, um langfristig mit dem Vorsatz abzunehmen durchzuhalten?
Dr. Astrid Dobmeier. Erst einmal muss sich das Ganze ernsthaft lohnen. Ich sollte mich fragen: Wofür will ich abnehmen? Für mich selbst, um mich wohlzufühlen? Oder nur, damit ich einem Instagram-Bikini-Ideal entspreche und anderen gefalle? Außerdem muss mein Ziel treffend formuliert sein. Das ist es, wenn es spezifisch, messbar, aktiv beeinflussbar, realistisch und temporär beschränkt ist. „Ich will abnehmen“ ist langfristig nicht hilfreich, denn der Satz ist nicht messbar. Besser ist das Überprüfen einer Formel wie „Ich nehme mir vor, ab heute bis 1. März jede Woche von Montag bis Freitag mittags Salat oder Gemüse zu essen. Am Wochenende gönne ich mir eine Alternative. Jeden Samstag ziehe ich zwei Stunden morgens mein Fitnessprogramm durch. Jede Woche am Sonntag wiege ich mich.“ Wer sich eine Liste macht und die erfolgreichen Tage mit einem grünen Häkchen kennzeichnet, kann sich mit einem Erfolgsgefühl belohnen. Das stärkt die Motivation und das Durchhaltevermögen. Was ebenfalls hilft, ist Ansporn durch Austausch in der Gruppe.

Selbstreflexion: Dem inneren Kritiker kritisch begegnen

Shape: Gibt es einen Trick zur mentalen Stärkung, damit wir uns zu Beginn des Jahres, nach all dem Feiertagsessen, wohler fühlen mit unserer Figur?
Dr. Astrid Dobmeier: An dieser Stelle empfehle ich Selbstreflexion. Wenn es 3-5 Kilos mehr sind, sollte das keine akute Krise auslösen. Sich selbst nur über die Figur zu definieren deutet auf eine beschränkte Selbstwahrnehmung. Bin ich dadurch etwa ein schlechterer Mensch? Besinnen Sie sich auf Ihre Stärken! Was macht mich sonst noch aus, worin bin ich gut? Worauf bin ich stolz? Wofür steht mein innerer „Figur-Kritiker“ eigentlich? Wenn ich mich aber aufgrund der weit zu vielen Kilos wirklich sehr träge und unwohl fühle, dann hilft es nichts, sich die Dinge schön zu reden. Dann muss eine Veränderung her. Die Formel ist einfach: Ist der Leidensdruck hoch genug und das Ziel sinnvoll, kann der Kreislauf beginnen: Ich beschließe, mit alten Gewohnheiten zu brechen und beginne, etwas zu verändern.

Danke Shape-Magazin

Dr. Astrid Dobmeier im Interview mit dem Shape-Magazin, unter der Leitung von Nadine Nordmann.

Ein persönlicher Nachsatz: Ich habe zugegebenermaßen die Shape schon lange nicht mehr in Händen gehalten und freue mich nun umso mehr darüber, dass der Tenor im Magazin nicht in Richtung Selbstgeißelung rund um die Kilos geht, sondern darauf abzielt, eine gute Grundhaltung zu sich selbst zu finden. Sich dabei gut zu ernähren, sich zu bewegen und die eigene Mitte zu finden. Das passt gut zu Selbstreflexion und Wohlfühlgewicht. Und: Das Zitat im Editorial “Lasst uns nett zu uns und unserem Körper sein” passt gut zu DeSelfie.

Vielen Dank und weiterhin viele gute Geschichten und Impulse!

Und hier ein weiteres Interview mit Dr. Astrid Dobmeier zum Thema “Was verdienen Frauen in der IT-Branche“?

DeSelfie heißt: Sich selbst auf der Spur sein.