Zähneknirschen

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Zähneknirschen: Gründe, Stand der Forschung, Mittel dagegen

Herausgepickt: DeSelfie kommentiert und verlinkt interessante Artikel, Projekte und Menschen für Schnell-Leser. Dieses Mal empfehlen wir einen wissenschaftsjournalistischen Radiobeitrag über Zähneknirschen und Stress. Die Sendung hat uns inspiriert, über das Phänomen nachzudenken. Weil meistens dauert es sehr lange, bis Zähneknirscher reflektieren, woher das eigentlich kommt.

Im Wissenschaftsbeitrag von Anne Kleinknecht in “IQ – Wissenschaft und Forschung” auf Bayern 2 Radio heißt es: Weltweit knirschen 20 Prozent der Bevölkerung nachts mit den Zähnen (Fachwort “Bruximus”/Zähnepressen).

Die wichtigsten Punkte aus dem Beitrag im Überblick:

Warum nimmt die Zahl der Zähneknirscher zu?

Die Wissenschaft nennt zunehmenden Stress und zu wenig Bewegung als Faktoren.

Was ist der Hauptfaktor, der Zähneknirschen begünstigt?

Hier ist sich die Wissenschaft einig: das ist emotionaler Stress.

Wer knirscht überwiegend mit den Zähnen?

Es sind vor allem 35- bis 45jährige betroffen: Menschen, die sich in der “rush-hour” des Lebens befinden. Auch überlastete Schüler und Studierende knirschen mit den Zähnen.

Welche hilfreichen Lösungen gibt es?

Um die Zähne zu schützen, ist es zunächst einmal hilfreich, nachts eine Aufbiss-Schiene zu benutzen. Die Schiene wird von den Krankenkassen bezahlt und kostet in etwa 300 Euro.

Was kann man aktiv gegen Zähneknirschen tun und wie kann man vorbeugen?

Hier wird es nun aus DeSelfie-Sicht interessant: Sich selbst auf der Spur zu sein.

Früher standen die medizinischen Lösungen im Vordergrund. Also schliffen Zahnärzte die Gebisse zurecht. Sie gingen davon aus, dass die “falsche Zahnstellung” ein Grund für das Knirschen sei. Dagegen ist heute statistisch erwiesen, dass sich die Gebisse von Knirschern und Nicht-Knirschen nicht signifikant unterscheiden. Knirschen hat andere Gründe. Die psychologische Sicht auf das Thema gibt Aufschluss:

Selbstreflexion hilft bei Zähneknirschen

1. Wahrnehmen der Situation und Reflektieren des eigenen Verhaltens

Als Zähneknirscher ist es hilfreich, sich Fragen zu stellen wie:
Wie geht es mir eigentlich?
Welche Stressfaktoren nehme ich aktuell in meinem Leben wahr?
Wie gut verarbeite ich meinen Alltagsstress?
Warum “beiße ich mich durch”?
Was tue ich schon aktiv gegen Stress und was könnte ich verändern?

2. Die Achtsamkeit für sich selbst schulen und bewusst Stress reduzieren

Die wichtigsten Punkte sind:

  • Entspannung und Bewegung in den Alltag integrieren.
  • Achtsamkeitsübungen oder Entspannungsübungen wie Progressive Muskelrelaxation können ebenso hilfreich sein wie Yoga und Sport.

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3. Oder/und: Aggressionen durch Bewegung aktiv abbauen

Hilfreich für Stressabbau ist Sport mit Spielfaktor. Volleyball und Tennis powern beispielsweise aus und bauen Aggressionen ab. Allerdings: zu verbissen zu trainieren, wäre kontraproduktiv.

Klicken Sie hier und Sie werden direkt zum Radio-Beitrag geführt. Dauer: 25 Minuten. 

Zum Weiterlesen:

Prof. Alicia Ommerborn beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Phänomen des Zähneknirschens.

Auch noch interessant?

Hier ein Artikel über Hochsensibilität von DeSelfie-Autorin Charlotte Friedrich.

Ein Beitrag über eine Methode, die uns hilft, zur Ruhe zu kommen – und uns auf unsere Stärken zu fokussieren: der Self-Compassion-Letter.

DeSelfie heißt: Sich selbst auf der Spur sein.