Quellen: FAS, 1.7.2018

Frau, Mann, Arbeit, Haushalt, Kind! Nur wie?

DeSelfie kommentiert und verlinkt in der Rubrik “Herausgepickt” interessante Artikel, Projekte und Menschen für Schnell-Leser: Dieses Lesewochenende hat uns drei in Bezug zueinander stehende Artikel in der FAS (1. Juli 2018) beschert: Ein Artikel über Power-Frauen, ein weiterer, der sich mit Gleichberechtigung von Frau und Mann in Familie und Haushalt beschäftigt – und ein Artikel über die junge Studierenden-Generation, die durch die Bologna-Reform vor allem eines lernt: in allem möglichst schnell zu sein.

Quelle: FAS, 1.7.2018, S. C1

Frau, Mann, Powerfrau mit Schönheitsfleck

Der Artikel von Ursula Kals ist als “Polemik” angekündigt. Wir beobachten in unseren Beratungen: Das ist durchaus Realität. Unsere DeSelfie-Fazits aus dem Artikel:

  1. Hochglanz-Powerfrauen, die Beruf, Partnerschaft und Familie scheinbar mühelos vereinbaren und Tag für Tag wie aus dem Ei gepellt in Meetings erscheinen, geben ihre Erschöpfung manchmal einfach nicht zu. Oder überschminken sie. Oder spüren diese (erst einmal gar) nicht. Vielleicht aber haben sie einfach Glück – und alles läuft.
  2. Gut klappt die Vereinbarkeit für eine hart und viel arbeitende Mutter nur mit einer – oft hochpreisigen – Kinderbetreuung oder Haushaltshilfe. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Außer der Mann bleibt komplett daheim/die Großeltern wohnen nebenan.
  3. Mehr Offenheit über unsere ganz menschlichen Grenzen, über Erschöpfung, Chaos und verpatzte Meetings würde uns allen und dem Arbeitsklima in Unternehmen gut tun.  Die junge Generation achtet ohnehin schon mehr auf Ausgleich von Arbeit und Freizeit.

Quelle: FAS, 1.7.2018, S. 11/12

Frau, Mann: Aussitzen als Strategie gegen Hausarbeit

Dann ein weiterer Artikel – gleich zwei Seiten lang – über den Alltag verschiedenster Paare. Anke Schipp und Lucia Schmidt suchten Antworten darauf, warum es bei der Haushaltsteilung und den vielen kleinen Organisationen, die es im Alltag zu bewerkstelligen gibt, immer noch so klassische Rollenverteilungen gibt – und das selbst dann, wenn beide Partner gleich viel arbeiten. Ein interessanter Denkansatz, Danke für den Artikel! Was DeSelfie daraus zieht:

  1. Solange Paare zu zweit sind, klappt es ganz gut mit Orga und Haushaltsaufteilung. Zur Not wird eben beim Inder bestellt. Kommen Kinder dazu, kann die Sache komplizierter werden.
  2. Die Wissenschaft weiß: Wenn die Rollenverteilung beim ersten Kind einmal traditionell gewählt wurde, bleibt diese oft so. Selbst, wenn die Kinder größer sind.
  3. Die Wissenschaft hat auch herausgefunden: Das “Ich-stelle-mich-mal-lieber-dumm”-Syndrom, ein probates Mittel, um sich vor bestimmten, eher unangenehmen Arbeiten zu drücken, ist männlich. Und Männer schweigen das Thema lieber tot als Frauen.
  4. Die unterschiedlichen Ansprüche von Männern und Frauen in Sachen Sauberkeit sind einfach grundlegend anders. Wer es in der Partnerschaft schafft, die Dinge auszusitzen, der hat mehr Freizeit. Die Statistik sagt: Die Männer gewinnen das Spiel des Aussitzens meistens.
  5. Es gibt Männer, die anders sind. Und es gibt Frauen, die anders sind.

Quelle: FAS, 1.7.2018, S. C3

Junge Studierende hetzen durchs Leben

Und wenn wir schon dabei sind – die jungen, gerade eben noch studierenden Männer werden es unter Umständen später auch nicht anders machen. Warum? Weil sie wenig Zeit haben. Und Mütter ihnen dahingehend viel abnehmen. Der arme Bub, der viel zu lernen hat – und auch noch neben dem Studium arbeiten geht. Wann soll der bloß seine Wäsche machen? Natalia Warkentin beschäftigt sich in ihrem guten Artikel in der FAS mit 20 Jahren Bologna-Reform. Unser DeSelfie-Fazit:

  1. Viele Studierende wohnen zuhause – weil sie sich eine eigene Wohnung gar nicht leisten könnten. Trotz Nebenjob. Das bringt viele Annehmlichkeiten mit sich. Eine gesunde Ablösung vom Elternhaus findet in dieser Zeit eher nicht statt.
  2. Die Ökonomisierung des Studiums führt dazu, dass Studierende viel weniger über den Tellerrand schauen können/wollen als früher. Die wichtige Zeit der Selbsterfahrung und Selbstreflexion kommt mangels Zeit und Energie zu kurz – und verschiebt sich in der Lebenszeit nach hinten…
  3. Viele Studierende hetzen sich durchs Studium. Trotz Engagement und Stress schafft der Großteil das Studium nicht in der Regelzeit. Wenn noch nicht einmal der Bachelor in der Tasche ist, bewerben sich viele schon um einen Masterstudienplatz.

Auch interessant?

Denken Sie auch über die Veränderungen in Ihrem Leben nach? Wie schaffen Sie eine gute Aufteilung in Ihrer Partnerschaft? Welche Art von Rollenaufteilung hätten Sie gern? Wie haben es Ihre Eltern gemacht?

Wenn Ihnen das “Herausgepickt” gefallen hat, lesen Sie auch das DeSelfie zum Thema Vereinbarkeit und Beruf von DeSelfie-Gründerin Dr. Astrid Dobmeier.

Oder aber Sie lesen hier, wie sich ein Studierender nach sieben Semestern noch einmal umorientiert hat. Und heute glücklich ist.

DeSelfie heißt: Sich selbst auf der Spur sein.