Virtuelle Realität und reale Welt by pixabay.com

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Herausgepickt: Wie weit liegt die Virtuelle Realität von unserer realen Welt entfernt?

DeSelfie kommentiert und verlinkt interessante Artikel, Projekte und Menschen für Schnell-Leser: Wenn wir nach Japan schauen, scheint der Unterschied zwischen virtueller und realer Welt nicht mehr groß. Scheint. Denn eine Langzeitstudie beweist: Erst reale Beziehungen machen das Leben lebenswert.

Virtuelle Realität: Manga-Frau im Reagenzglas

Nach Siri und Her gibt es jetzt auch eine „echte“ Weiterentwicklung der Virtuellen Realität: Eine Ehefrau im Manga-Look, die zuhause im Reagenzglas sitzt und auf den erfolgreichen Buisnessmann wartet. Und die Beziehung geht dann so: Ein japanischer Businessmann schreibt auf dem Weg nach Hause ein paar Zeilen wie: „I’m home soon.“ Die zuckersüße, virtuelle Ehefrau im Sailor-Moon-Outfit antwortet: „Can’t wait to see you.“ Der Link zum Clip hier.

Und wenn wir uns die vielen anderen Siris, Alexas oder auch Mark Zuckerbergs Jarvis ansehen, dann wird klar: Irgendwann werden wir uns fragen, was den Unterschied ausmacht, Dinge selbst zu tun oder sie nicht selbst zu tun. Das fängt an bei der Spülmaschine, die wir selbst bedienen können – oder die wir von unserem Smartphone bedienen lassen.

Machen virtuelle Annehmlichkeiten glücklicher?

Alle, die sich fragen, ob virtuelle Annehmlichkeiten das Leben insgesamt glücklicher machen (werden) – gute Frage. Eine Harvard-Langzeitstudie, die bereits seit 75 Jahren läuft, hat jedenfalls herausgefunden, dass Glück von der Qualität der Beziehungen, die wir leben, abhängt. Virtuelle Beziehungen sind davon erst einmal ausgenommen. Das wäre wohl ein neues Forschungsgebiet.

Warum DeSelfie?

Weil es immer wichtiger für uns Menschen werden wird, unsere echten menschliche Bedürfnisse erst einmal wahrzunehmen (oder wir lernen müssen, wie das geht). Und weil die Wissenschaft mehr und mehr auch virtuelle Beziehungen ernst nehmen und hinterfragen wird.

Interessant?

Als sie Jugendliche waren, nannten 80 Prozent der befragten Männer in der besagten Langzeitstudie (die Studie wurde erst vor zehn Jahren um die (Ehe-)frauen der Männer erweitert) als Lebensziel Reichtum, 50 Prozent nannten Ruhm. Was aber “am Ende” des Lebens herauskam, war: Nicht der Reichtum machte die Befragten glücklicher. Gute Beziehungen sind es, die uns glücklicher und gesünder machen! Und, auch ein Ergebnis: Einsamkeit kann tödlich sein.
Hier die TED-Rede von Robert Waldinger. Und hier Waldingers Seite, auf der er auch bloggt.

DeSelfie heißt: Sich selbst auf der Spur sein.